Erörterung Ferienjobs
Oft hört man von jugendlichen, die in den Sommerferien einen Ferienjob annehmen, um dabei ein wenig Geld zu verdienen. Als meine Mutter mich fragte, ob ich mir nicht auch einen Ferienjob suchen wolle, antwortete ich, dass ich mir das noch einmal genau überlegen wolle, bevor ich mich vorschnell entschied. Deshalb möchte ich nun dieses Thema erörtern.
Ist ein Ferienjob ratsam oder nicht?
Es gibt durchaus einige Gründe, die dafür sprechen, solch einen Job anzunehmen. Der Hauptgrund ist wahrscheinlich das Geld. Jeder jugendliche will irgendwann einmal sein eigenes Geld verdienen und von dem Taschengeld seiner Eltern unabhängig werden. Hier bietet sich natürlich ein Ferienjob an, um schon einmal, wenigstens für die Sommerferien, Eigenverdiener zu werden. So geschieht es z.B. oft, dass jugendliche in den Sommerferien an Tourismusreiche Orte fahren, um dort in einem kleinen Betrieb (Kiosk, Imbiss, etc.) zu arbeiten.
Was ebenfalls für einen Ferienjob spricht, ist die Option einen Ferienjob im Ausland annehmen zu können und man so Job und Urlaub verbindet. Dies bietet die große Chance neben dem verdienen des Geldes, Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln und seinen Horizont zu erweitern. Ein Ferienjob in Island z.B. bietet einem neben dem Job die Möglichkeit dieses Wunder der Natur, Island, zu besichtigen.
Des weiteren fördert ein Ferienjob, wenn er etwas weiter entfernt vom Heimatort ist, die Selbstständigkeit der Jugendlichen und bietet einen Ausblick auf die Zeit nach dem unbeschwerten Leben unter Muttis Fittichen.
Für einen Betrieb sind solche Ferienjobs natürlich eine willkommene Aushilfe.
Wenn in Betrieb X z.B. ein Arbeiter ausfällt, Urlaub nimmt, o.ä., wird diese Kraft gern durch einen Ferienjobber ersetzt, der sich zu dem auch noch recht unkompliziert gestaltet.
Aber es gibt auch Argumente, die gegen einen Ferienjob sprechen.
Die meisten, die solch einen Job annehmen, sind jugendliche ohne Führerschein, für die sich dann zwei Möglichkeiten auftun. 1. Den weg zur Arbeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen oder 2. Sich eine Unterkunft in Betriebsnähe zu suchen, wobei natürlich beide Optionen wieder Kosten aufbringen. Ein 16-jähriger Ferienjobber aus X, der einen Ferienjob im 60km entfernten Y gefunden hat, muss sich für einen dieser Wege entscheiden, da die Eltern ihn sicherlich nicht täglich zur Arbeit fahren wollen.
Ein bisschen Arbeiten und dabei Geld verdienen – klingt gut, aber meistens wird dabei der Stress vergessen, den man sich mit diesem Job macht. Obwohl man das frühe Aufstehen aus der Schulzeit gewöhnt ist, ist es doch etwas anderes, von 8 – 2 in der Schule zu sitzen oder von 7-17Uhr hinter der Friteuse (…, Theke, etc.) zu stehen. Dazu kommt, dass eine Aushilfskraft wahrscheinlich nach der Schicht noch aufräumen, putzen, usw. muss, bevor er in den Feierabend gehen kann.
Geld verdienen, aber wie viel ist die Frage. Zahlt es sich aus, die ganzen Strapazen (Anfahrt, Kost und Logie, Arbeit) auf sich zu nehmen, für einen Mindestlohn? Meist ist das Gehalt für einen Aushilfsjobber eher gering und in vielen Betrieben werden Ferienjobber regelrecht ausgenommen, durch Extraarbeit, die der normale Arbeiter nicht machen muss.
Der wichtigste Punkt für einen Heranwachsenden ist die eingebüsste Freizeit, die er normalerweise mit seinen Freunden verbringen würde. Die Ferien sind ja eigentlich da, um sich vom Schulstress des letzten Schuljahres zu erholen und um sich auf das kommende vorzubereiten. In den Ferien passiert viel, was mit Spaß zu tun hat und der Ferienjobber verpasst dies alles, um sich, anstatt Spaß zu haben für ein wenig Geld abzurackern, das er dann für sein Auto spart oder es sinnlos verprasst.
Ich bin zu der Antwort gekommen, dass es sich nicht Lohnt einen Ferienjob anzunehmen, und zwar aus folgenden Gründen.
Die Ferienzeit ist unersetzlich und unbezahlbar, jedenfalls für jeden, der diese sechs Wochen Freizeit noch genießen darf und sie für einen Ferienjob zu einzutauschen ist angesichts der Tatsache, dass die Schule schon genug arbeit in Anspruch nimmt fraglich. Das einzige, was für mich in Frage käme, wäre das Arbeiten im Ausland, in Ländern, für die man sich interessiert.